Weltgebetstag der Frauen 2023 Startseite  » 
Einen Fremden sollst du nicht quälen. Denn ihr wisst, wie dem Fremden zumute ist, seid ihr doch selbst Fremde gewesen im Land Ägypten.
2. Mose 23,9

Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben, fragen: Herr, wann kamst du als Fremder zu uns, und wir nahmen dich auf? Dann wird der König antworten: Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.
Matthäus 25,37.38.40

Weltgebetstag der Frauen 2023

Glaube bewegt Zum Weltgebetstag 2023 aus Taiwan

Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt
um Taiwan wieder auf.



 

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den
Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März 2023, feiern Menschen in über
150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. „Ich habe von eurem Glauben gehört“,
heißt es im Bibeltext Eph 1,15-19. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben
erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie,
Frieden und Menschenrechte.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner*innen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß
wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen
und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna
ebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt.
Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans.
Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2% der
Bevölkerung gelten als Indigene.

Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg
zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der national­chinesischen Kuomintang vor
den Kommunist*innen nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer
der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen
engagierter Aktivist*innen z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992
die ersten demokratischen Wahlen statt.

Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation
ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte.
Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von
Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen
Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.

Die meisten Taiwaner*innen praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische
Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christ*innen
machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den
Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag rund um den 3. März 2023 laden uns Frauen aus dem kleinen
Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal
wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt“!

3.191 Z.m.L.z.
Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.

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